Ich gebe zu, das Wort „Danke“ gehörte lange Zeit nicht zu meinem Wortschatz. Ich bin im Harzvorland geboren und aufgewachsen, da waren Wortwechsel, die das notwendigste an Information enthielten ausreichend. Mit langen Floskeln die da hießen: „wie geht es Ihnen… bitte oder danke“, wurde sich nicht aufgehalten. Da diese Höflichkeitsformulierungen in meiner Umgebung nicht verbreitet waren, vermisste ich nichts. Bis ich eines Tages ein Telefonat mit einem Münchner Verlag führte… Ein herrlicher bayrischer Dialekt mit rollendem „rrrr“ kam mir aus dem Telefonhörer entgegen. Die Frage: „Ich hoffe es geht Ihnen gut?“ Wouw… Am Ende des Telefonats, nachdem alles Sachfragen geklärt waren, ein herzliches: „Dankeschön und bleiben Sie gesund!“. Danach war das Gespräch beendt und ich war beglückt. Ein Lächeln überzog mein Gesicht und ich dachte lange darüber, warum diese wenigen Worte mir so gute Laune bereiteten. Es war das Gefühl, jemand nimmt sich etwas mehr Zeit, als er eigentlich müsste, jemand hat über die geschäftlichen, sachlichen Fragen noch ein wenig Interesse an meiner Person, jemand nimmt mich wahr, nicht nur als die Autorin, mit der er Geschäftsgespräche führen muss, sondern als Mensch außerhalb eines Berufs. Dieses Telefonat war für mich das sogenannte „AHA-Erlebnis“ … von diesem „netten gute Laune Sprech“ wollte ich mehr… ich wollte es auch selbst praktizieren, ja in mein Leben integrieren. Zugegeben, es war nicht ganz so leicht, denn es war ja komplett ungewohnt. Und auch mein Bekanntenkreis sprach ja eher Stakkato, als ausführliche Sätze. Bitte und danke kamen auch bei ihnen nicht vor. Aber…steter Tropfen höhlt den Stein… heißt es ja so schön …und so war es auch. Inzwischen hat sich „das Bilden von ganzen Sätzen“ mit einem netten „Danke“ am Abschluss doch etabliert. Und ich freue mich.
Nun lese ich kürzlich in einer Zeitschrift, dass es inzwischen Studien zu Thema Dankbarkeit und Glück gibt… wie schön!! Haben doch Forscher und Psychologen herausgefunden, dass Dankbarkeit dem Menschen verhilft zufriedener zu sein, besser zu schlafen, sich körperlich und geistig fitter zu fühlen und noch so einiges mehr. Also wenn das nicht ausreichend Gründe sind, dieses kleine Wort in seinen Sprachgebrauch zu integrieren…?
Für alle die, denen es noch schwer fallen sollte… gibt Literatur, die das Üben erleichtert: z.B. „Dankbarkeit in der Psychotherapie- Ressource und Herausforderung“ oder ein praktisches Dankbarkeitstage- und Übungsbuch, „das 6-Minuten Tagebuch“, mein persönlicher Favorit. Also los geht´s … Dankbarkeit üben und sich danach glücklich fühlen!!

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