Am Thema Faszien (sie bestehen aus Bindegewebe) kommt man zur Zeit nicht vorbei. Es könnte der Eindruck entstehen, die wären vor kurzem erfunden worden und nun will man diese Entdeckung so schnell wie möglich in die Welt hinaus bringen. Aber ganz so ist es nicht…mit Faszien beschäftigen sich Anatomen und Wissenschaftler seit den 1920 Jahren, leider damals nur am Rande. Es wurden in der Zeit sogar bereits Therapien für das Bindegewebe wie auch die Faszien entwickelt; Bindegewebsmassage oder Rolfing sind wohl die bekanntesten unter ihnen. Diese fristeten allerdings, bis vor kurzem eine Art Schattendasein, denn  in der allgemeinen Ansicht der Wissenschaftler, galt Bindegewebe als reines Stütz- und Füllgewebe. Inzwischen ist diese Gewebe allerdings genauer untersucht worden und siehe da, es ist für zahlreiche Vorgänge im Körper verantwortlich, denn es durchzieht den Körper wie ein feinmaschiges Netz und will und muss gepflegt werden. Diese Pflege funktioniert in erster Linie durch Bewegung (natürlich durch gesunde Lebensführung allgemein). Dehnende oder sanft federnde Bewegungsformen sind besonders geeignet. Im Grunde gilt aber jede Bewegung bedeutet Aktivierung für Faszien und Bindegewebe. Ich habe mir nun Bewegungen aus der Feldenkrais Methode ausgewählt. Feldenkrais ist eine besonders sanfte Bewegungsmethode, die sich zusätzlich mit Körperwahrnehmung beschäftigt, dadurch ideal für „Bewegungsanfänger“ …und schon geht´s los: 1. lege dich auf den Rücken, stelle beide Füße auf und nimm deine Wirbelsäule wahr. Spüre sie vom Steißbein bis zum Hinterkopf. 2. Beginne nun (deine Füße bleiben aufgestellt) beide Knie zur Seite zu senken und anschließend wieder in Richtung Zimmerdecke aufzurichten. Lass daraus eine fließende, spielerische Bewegung entstehen, das „Öffnen und Schließen “ der Knie. Wiederhole die Bewegung 10 mal, spüre dabei die Bewegung, die in den Hüften wie auch im unteren Rücken entsteht. 3. Dann lässt du deine Knie zur Seite gesenkt und nimmst deine Hände an den Hinterkopf, so dass die Ellenbogen zur Seite zeigen. Lass die Hände am Hinterkopf und „öffne und schließe“ deine Ellenbogen, sprich: du ziehst die Ellenbogen mal in Richtung Schläfen, mal in Richtung Boden. Wiederhole das 10 Mal und spüre dabei die Schultergelenke, wie auch den oberen Rücken. 4.  Nachdem du die Ellenbogen 10 Mal bewegt hast, hebst du deinen Kopf und die Schulterpartie ein wenig an und beginnst Kopf und oberen Rücken, über die Unterlage nach rechts, zur Mitte zurück, nach links zur Mitte zurück…usw zu bewegen. Wiederhole das langsam und bewusst 5 Mal. 5. Dann legst du deinen Oberkörper ab, nimmst die Arme neben den Körper, streckst die Beine lang und spürst für 5-10 lange gleichmäßige Atemzüge nach. Mit der Bewegugnsfolge hast du hauptsächlich die Faszien von Rumpf und Hüfte aktiviert.

Mehr zum Thema Feldenkrais oder Bewegung und Fitness allgemein findest Du in meinen Büchern.

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Für mich ist es immer wieder ein tolles, inspirierendes Ereignis… außerdem natürlich eine organisatorisch, logistische Meisterleistung, diese teilnehmenden Paare so zu „organisieren“, dass jeder an diesem Abend ein leckeres 3-Gänge Menue bekommt, jeder auch entweder eine Vorspeise, ein Hauptgericht oder ein Dessert, zubereitet. Aber ich fange jetzt erst einmal von vorn an… seit einigen Jahren sind mein Mann und ich Teilnehmer am Running Dinner. Ehemalige Nachbaren hatten uns davon erzählt und uns auf die Gästeliste aufgenommen. Seit dem bekommen wir einmal im Jahr, kurz vor Weihnachten einen Brief und damit die Einladung zum Dinner (das folgt dann meistens im Februar). Nachdem wir den Termin bestätigt haben, bekommen wir ca. Mitte Januar ein Schreiben mit drei unterschiedlichen Inhalten. zum einen steht darin, welchen der 3 Gänge wir zuzubereiten haben (in diesem Jahr hatten wir den Auftrag ein Dessert zu erstellen) und zum zweiten befindet sich die Adresse des Paares im Umschlag zu dem wir (in diesem Jahr zur Vorspeise) anreisen sollen. Das dritte Schreiben ist noch verschlossen und darf erst zur Nachspeise geöffnet werden. So kamen wir (mit einem weiteren Paar) vorgefahren vor einem idyllischen gelegenem Haus am Feldrand, bei sehr netten Menschen, die für uns (sich selbst natürlich auch) sowie die beiden anderen, eine leckere Süßkartoffelsuppe bereitet hatten. Zu sechst haben wir diese Vorspeise genossen, nette Gespräche geführt und nach 90 Minuten von diesem Paar jeweils die Order bekommen, bei wem wir uns zur Hauptspeise einzufinden hätten. Von der Feldrandlage ging es in die Innenstadt, von der Süßkartoffelsuppe zu Rindermedaillons und Salat. Wieder dinieren 3 Paare, sechs Personen, die sich nicht kennen und trotzdem angeregte Gespräche über Gott und die Welt führen. Auch in dieser Wohnung bekamen die Teilnehmer ihre Instruktion, wo, und bei wem man sich zur Nachspeise einzufinden hätte. Für uns kein Thema, wir mussten einfach nach hause fahren und dort auf unsere 4 „Dessert Gäste“ warten. die anderen beiden Paare sollten sich jeweils auf einem der umliegenden Dörfer zur Nachspeise einfinden. Kaum waren wir zu hause angekommen, standen auch schon unsere Gäste vor der Tür. Wieder Menschen, die wir nicht kannten, die sich begeistert an dem Dessert, einer Limonen Tarte, labten. Nach dem abschließenden Espresso, wurde der letzte Brief geöffnet…hierin ist dann die Adresse (in diesem Fall eine Bar in der Innenstadt) für das abschließende „come together“ aller teilnehmender Paare; damit auch die, welche den Abend nicht gemeinsam beim Essen verbracht haben, die Chance bekommen, sich kennenzulernen bzw. Gespräche zu führen. Insgesamt haben wir alle einen wundervollen Abend verbracht, nette Menschen kennengelernt, tolle Gespräche geführt…vielen Dank den Organisatorinnen, zwei Power Frauen und allen denen, die diesen Spaß mitgemacht haben. Ich freue mich auf´s nächste Jahr!!!img_4169